Johann Staden: Suiten - mit Sätzen von "Neue Teutsche Lieder" und "Venus-Kräntzlein"


Neben seinen Vokalwerken hat Johann Staden während seines Lebens auch immer wieder Instrumentalmusik komponiert und sie teilweise drucken lassen. In den Jahren 1609 und 1610 ließ er zwei Werke veröffentlichen: „Neue Teutsche Lieder / mit Poetischen neuen Texten / so zu Täntzen bequem: Samt etlichen Galliarden und Couranten / so ohne Text / fürnemblich auff Instrumenten zu gebrauchen“ und „Venus Kräntzlein. Newer Musicalischer Gesäng und Lieder / So wohl auch etliche (ohn Text) Galliarden / Couranten / Auffzüg und Pavanen / welche von Instrumental Musicis mögen gebraucht werden“.

 

In diesen Sammlungen finden sich insgesamt 27 sehr reizvolle Instrumentalsätze, die in dieser Art an den Fürstenhöfen und in den Städten sehr beliebt waren. Die Kombination der relativ kurzen Sätze zu größeren musikalischen Einheiten („Suiten“) und die instrumentale Besetzung waren am Beginn des 17. Jahrhunderts noch eine Angelegenheit, die von den Ausführenden vor Ort entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten und Erfordernissen selbst entschieden wurde. Dabei stand den Musikern in Nürnberg ein umfangreiches Arsenal an Instrumenten zur Verfügung: Zinken, Posaunen, Pommer, Krummhörner, Dulciane, Blockflöten, Querflöten, Violen, Violinen, Lauten sowie ein Virginal und ein Orgelwerklein.

 

In der vorliegenden Ausgabe des aeneus-verlags wurden die Instrumentalsätze Stadens aus den „Neuen Teutschen Liedern“ und dem „Venus Kräntzlein“ zu fünf „Suiten“ zusammengefasst. Dies geschah aus der Überlegung heraus, dem in den Originalausgaben etwas unstrukturierten „Rohmaterial“ der einzelnen Sätze wenigstens eine vorläufige Gestalt zu verleihen. Sie wurden so zusammengefügt, dass sie im Hinblick auf die Zahl der Stimmen zusammenpassen und durch unterschiedliche Tonarten keine Brüche entstehen. Auch wurde darauf geachtet, dass die verschiedenen Tanzarten sinnvoll aufeinander folgen. Selbstverständlich handelt es sich dabei lediglich um Vorschläge, die aber, falls sie nicht entsprechen, vielleicht zu Alternativen anregen.