Mit Sicherheit zählt Johann Staden zu den bedeutendsten Musikern der ehemaligen Reichsstadt. Er wurde nicht nur in Nürnberg geboren, er hat auch die meiste Zeit seines Lebens dort verbracht. Seine erste Anstellung erhielt er als Hoforganist des Markgrafen von Bayreuth / Kulmbach. Danach war er vermutlich für etwa zwei Jahre als Hoforganist in Dresden tätig. Belegt ist, dass Staden 1616 in Nürnberg die Organistenstelle an der Spitalkirche erhielt und noch im gleichen Jahr an die Lorenzkirche berufen wurde. Zwei Jahre später wechselte er an die Kirche St. Sebald in Nürnberg und behielt diese Stelle bis zu seinem Tode im Jahr 1634. Als Organist, Komponist und Lehrmeister hat Johann Staden das kulturelle Leben der Stadt Nürnberg nachhaltig geprägt. Von seinen zahlreichen Kompositionen, die meist als Stimmbücher gedruckt wurden, sind leider nicht alle vollständig überliefert.
In seinem Schaffen repräsentiert Staden die Zeit des Übergangs von der Renaissance zum Frühbarock. Teilweise ist die Verankerung in der Musik des 16. Jahrhunderts noch deutlich erkennbar, gleichzeitig greift er jedoch die aus Italien kommenden neuen Ideen des konzertierenden Musizierens mit Generalbassbegleitung auf. Die Katastrophe des Dreißigjährigen Krieges mit ihren Pestepidemien hat die Stadt Nürnberg und damit auch Johann Staden schwer getroffen. Die Werke aus dieser Zeit sind daher geprägt von großer Ernsthaftigkeit und einer tiefen Religiosität. Es verwundert daher nicht, dass er auf einem Portrait von Johann Pfann, das posthum entstanden ist, als "Musicus Religiosus" bezeichnet wird.
Kirchenmusik 1. Teil - 1625
15 Motetten für 4 bis 14 Sing- oder Instrumentalstimmen auf die Feste des Kirchenjahres
Kirchenmusik 2. Teil - 1626
25 geistliche Konzerte für Sing- und Instrumentalstimmen mit Generalbass
Harmoniae sacrae - 1616
21 Motetten für 4 bis 8 Sing- oder Instrumentalstimmen auf die Feste des Kirchenjahres
Harmoniae novae - 1628
29 Motetten für 3 bis 12 Sing- oder Instrumentalstimmen mit Generalbass
Hausmusik (4 Teile)
Schlichte 3- und 4-stimmige geistliche Gesänge, gedacht für den Gebrauch in der Familie
70 „Symphonien, Sonaten, Pavanen, Canzonen“aus “Operum musicorum posthumorum”
8 Hefte
Nürnbergische Festmusiken für Blechbläser
Festliche Vorkalwerke Johann Stadens im venezianischen Stil eingerichtet für Blechbläser