Wohlstand, Macht und Selbstbewusstsein ihrer Patrizier und Bürger im Mittelalter und in der frühen Neuzeit prägen auch heute noch das Stadtbild der einstigen Reichsstadt Nürnberg. Bildende Kunst, Literatur und Musik erlebten eine Blütezeit. Namen wie Albrecht Dürer, Veit Stoß, Willibald Pirckheimer, Philipp Harsdörfer und viele andere haben den Ruf Nürnbergs als Kulturstadt von europäischem Format nachhaltig gefestigt. Zahlreiche Reichstage haben hier stattgefunden, was hinreichend Anlass für Repräsentation gegeben hat.
Die Tatsache, dass Nürnberg den kaiserlichen Auftrag hatte, für alle Zeiten die Reichskleinodien zu verwahren, beweist das hohe
Ansehen, das der Stadt entgegengebracht wurde. Nicht nur in den prachtvoll ausgestatteten Hauptkirchen "St. Sebald" und "St.
Lorenz" pflegte man
ein außergewöhnlich reiches Musikleben. Dafür sorgten vor allem die Organisten, die Kantoren und die Sänger der verschiedenen Schulen der Stadt sowie eine großzügig besetzte
Ratsmusik.
Konrad Paumann, Isaak Haßler, Kaspar und Hans Leo Haßler, Leonhard Lechner, Johann Staden, Sigmund Theophil Staden, Johann Erasmus Kindermann und
Johann Pachelbel, um nur einige Namen zu nennen, waren bedeutende Komponisten, deren Wirken unmittelbar im Zusammenhang mit der Musikgeschichte der Stadt Nürnberg steht. Die Tatsache, dass Nürnberg über lange Zeit im Instrumentenbau und im Notendruck europaweit eine führende Stellung
einnehmen konnte, ist schwer vorstellbar ohne ein Umfeld, in dem die Musikpflege einen hohen Stellenwert hatte.